Meta: Deine KI und meine Daten
Data Privacy von Ioannis Dimas

Meta will private Daten nutzen, um die nächste Generation KI zu trainieren. Das Ganze soll nicht etwa mit einem aktiven "Ja, bitte!", sondern mit einem stillschweigenden "Wir nehmen uns das mal, okay?" ablaufen.
Opt-out statt Opt-in
Wer nicht möchte, dass Meta mit den eigenen Daten KI-Training betreibt, muss aktiv widersprechen. Die Ankündigung klingt erstmal nach einer kleinen Formalie, ist allerdings ein tiefer Einschnitt in den Datenschutz. Speziell das Prinzip "Privacy by Default", welches uns die DSGVO (Artikel 25) eigentlich garantieren soll, wird hier nicht berücksichtigt.
Klar, KI ist das nächste große Ding, und wer nicht mitmacht, hat vielleicht irgendwann das Nachsehen. Aber muss das wirklich auf Kosten unserer Privatsphäre gehen? "Privacy by Default" bedeutet doch im Kern, dass die datenschutzfreundlichste Einstellung von Anfang an gelten soll. Der Nutzer muss eben nicht erst aktiv werden, um seine Rechte zu schützen. Genau das dreht Meta hier aber um.
Stellen wir uns einmal vor, das wäre bei anderen Situationen so. "Wir schalten Ihnen ungefragt Werbung, aber wenn Sie das nicht wollen, müssen Sie uns das extra mitteilen." Oder: "Wir lesen Ihre privaten Nachrichten, es sei denn, Sie sagen uns explizit, dass wir das lassen sollen." Klingt absurd? Ist es auch. Und genau in diese Richtung manövriert Meta seine Nutzer.
Klarer Affront gegen "Privacy by Default"
Es ist durchaus nachvollziehbar, dass riesige Datenmengen für das Training schlagkräftiger KI-Modelle unerlässlich sind. Aber es gibt einen Unterschied, ob einzelne Personenen freiwillig ihre Urlaubsfotos auf Instagram posten und damit Meta gewisse Nutzungsrechte einräumen oder ob private Chats, Likes und geteilte Links ungefragt in den Datentopf für die KI-Entwicklung wandern.
Die Argumentation, dass man ja widersprechen kann, greift hier einfach nicht. Erstens ist es unrealistisch zu erwarten, dass jeder Nutzer die Datenschutzbestimmungen liest und versteht, geschweige denn proaktiv widerspricht. Zweitens verschiebt es die Verantwortung komplett weg von Meta hin zum Einzelnen. Und drittens: Wer weiß schon genau, was da alles in diesen Datentopf wandert und wie diese Daten in Zukunft genutzt werden? Und vor allem in welchem Kontext die jeweiligen Inhalte wiedergegeben werden?
Somit ist das ein klarer Affront gegen das Prinzip "Privacy by Default". Es ist nicht die Aufgabe der einzelnen Nutzer, die eigenen Daten aktiv vor der KI-Nutzung durch Meta zu schützen. Es ist Metas Aufgabe, Nutzerdaten von vornherein so zu behandeln, dass die Privatsphäre geschützt ist – es sei denn, die Nutzer geben explizit ihr Einverständnis für eine weitergehende Nutzung.
Widerspruch gegen die Nutzung Ihrer Daten zum KI-Datentraining
Wir empfehlen dringend bei Meta Widerspruch gegen die Nutzung Ihrer Daten zum KI-Datentraining einzulegen. Dazu hat Meta folgende Formulare hinterlegt, die ausgefüllt werden müssen, jeweils gesondert für Instagram und Facebook.
Instagram: https://help.instagram.com/contact/767264225370182
Facebook: https://www.facebook.com/help/contact/712876720715583
Im Textfeld ist die Begründung optional, warum der Nutzung der Daten widersprochen wird. Beispielsweise kann folgender Text dafür verwendet werden:
"Hiermit widerspreche ich gemäß Artikel 21 der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der Verarbeitung meiner personenbezogenen Daten sowie meiner auf den Plattformen Facebook oder Instagram geteilten Inhalte zum Zwecke des Trainings oder der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI)-Modellen."